Der Rheinische Sauerbraten ist ein wahres Meisterwerk der deutschen Küche. Dieses traditionelle Gericht aus dem Rheinland zeichnet sich durch seine charakteristische süß-saure Note und die unglaublich zarte Textur des Fleisches aus. Das Geheimnis liegt in der mehrtägigen Marinade und der behutsamen Zubereitung.
Geschichte des Sauerbratens
Der Sauerbraten hat seine Wurzeln im Rheinland und gilt als eines der ältesten deutschen Fleischgerichte. Bereits im Mittelalter wurde Fleisch in saurer Marinade eingelegt, um es länger haltbar zu machen. Die süß-saure Variante, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich im 18. Jahrhundert und wurde besonders in wohlhabenden Bürgerhäusern geschätzt.
Zutaten für 6-8 Personen
Für das Fleisch:
- 2 kg Rinderbraten (aus der Keule oder Schulter)
- 2 EL Senf
- Salz und Pfeffer
- 2 EL Butterschmalz oder Öl
Für die Marinade:
- 500 ml Rotweinessig
- 250 ml Rotwein
- 250 ml Wasser
- 2 große Zwiebeln, in Scheiben
- 2 Karotten, in Scheiben
- 1 Stange Sellerie, in Stücken
- 3 Lorbeerblätter
- 5 Wacholderbeeren
- 4 Nelken
- 1 TL schwarze Pfefferkörner
- 2 TL Senfkörner
- 1 Zimtstange
Für die Sauce:
- Die abgesiebte Marinade
- 100 g Rübenkraut oder brauner Zucker
- 100 g Pumpernickel, zerbröselt
- 2 EL Mehl
- 200 ml Sahne
- Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Zubereitung
Tag 1-3: Marinieren
- Den Rinderbraten mit Senf einreiben und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Alle Zutaten für die Marinade in einem großen Topf aufkochen und abkühlen lassen.
- Das Fleisch in einen passenden Behälter legen und mit der kalten Marinade übergießen. Das Fleisch sollte vollständig bedeckt sein.
- Zugedeckt im Kühlschrank 3-4 Tage marinieren lassen. Täglich einmal wenden.
Tag 4: Braten und Schmoren
- Das Fleisch aus der Marinade nehmen und trocken tupfen. Die Marinade durch ein Sieb gießen und aufbewahren.
- Das Fleisch in einem Bräter von allen Seiten scharf anbraten.
- Das Gemüse aus der Marinade dazugeben und mitrösten.
- Mit der Marinade ablöschen und aufkochen lassen.
- Den Bräter zudecken und bei 160°C etwa 2-3 Stunden schmoren lassen, bis das Fleisch weich ist.
Sauce zubereiten:
- Den Bratensud durch ein Sieb passieren und das Gemüse dabei gut ausdrücken.
- Den Sud mit Rübenkraut und Pumpernickel aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen.
- Mit Mehl binden und die Sahne einrühren.
- Die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Serviervorschläge
Traditionell wird Rheinischer Sauerbraten mit Rotkohl und Kartoffelklößen serviert. Als Alternative eignen sich auch Salzkartoffeln oder Semmelknödel. Ein Glas Rotwein aus dem Rheinland rundet das Geschmackserlebnis perfekt ab.
Profi-Tipps
- Fleischqualität: Verwenden Sie am besten Fleisch vom Metzger Ihres Vertrauens. Rinderschulter oder -keule eignen sich am besten.
- Marinierzeit: Je länger das Fleisch mariniert (bis zu 5 Tage), desto intensiver wird der Geschmack.
- Geduld beim Schmoren: Lassen Sie sich Zeit beim Schmoren. Das Fleisch sollte so weich sein, dass es mit der Gabel zerfällt.
- Rübenkraut: Das traditionelle Rübenkraut verleiht dem Sauerbraten seine charakteristische Süße. Notfalls kann brauner Zucker verwendet werden.